Minimal invasive Verfahren

Minimal invasive Verfahren Informationen

Der Vorteil der so genannten Schlüssellochtechnik liegt darin, dass diese Methoden ambulant und in lokaler Anästhesie durchgeführt werden können und die Erholungsphase nach dem Eingriff nicht so lange Zeit in Anspruch nimmt wie bei einer offenen Operation.

 

Jedoch sind diese Methoden nicht in jedem Fall geeignet. Ihr Einsatz hängt vom Erkrankungsstadium und der Schwere des Vorfalls ab. Die klassischen Einsatzgebiete sind daher einfache und relativ „junge“ Bandscheibenvorwölbungen und -vorfälle. Ein Sequester oder bereits voroperierte Bandscheiben werden nicht so behandelt.

 

Folgende minimal-invasive Verfahren werden eingesetzt:

  • Chemonukleolyse: Meist im Bereich der Lendenwirbelsäule erfolgt dabei eine Injektion eines Enzyms (Chymopapain) in den Bandscheibenraum. Der vorgefallene Teil des Bandscheibenkerns (=Gallertkern) wird biochemisch verflüssigt und dann abgesaugt.
  • Perkutane Nukleotomie: Im Gegensatz zur Chemonukleolyse wird der ausgetretene Gallertkern nicht biochemisch aufgelöst, sondern mechanisch (feinste Zangen, Messer) abgetrennt und dann abgesaugt.
  • Laserabtragung: Diese Methode beruht auf einer Volumenreduktion der Bandscheibe. Ihr prolabierter Anteil wird durch einen Laser, der Licht im infraroten Bereich aussendet, verdampft. Das Licht wird über eine Glasfaser ins Operationsfeld geleitet. Durch eine doppelwandige, gekühlte Kanüle wird die Glasfaser des Lasers in das Operationsfeld vorgeschoben. Ihre Lage wird durch CT oder Röntgen kontrolliert.
  • Mikrochirurgischer Eingriff: Hierbei wird der Bandscheibenvorfall durch einen kleinen Schnitt und mit Hilfe eines Mikroskops herausoperiert. Es wird dabei versucht, das Eingriffsfeld möglichst klein zu halten, denn große offene Wunden bedingen nach der Operation eine längere Erholungsphase für den Patienten. Muskulatur und Stützgewebe werden möglichst wenig beeinträchtigt.

 

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 28.06.2007

Informationen zur Chemonukleolyse mit Ozon (CMO)
Perkutane Nukleotomie
Laserabtragung der Bandscheibe
Minimal-invasive Bandscheibenoperation