Behandlungsteam – geriatrische Tagesklinik

Viele verschiedene Berufsgruppen arbeiten in einer geriatrischen Tagesklinik zusammen. Für gewöhnlich findet man Teams, die folgenden Berufen angehören:

  • Ärzte:
    Sie diagnostizieren und behandeln wie in einer „normalen“ Klinik. Oft werden sogar weitestgehend alle medizinischen Disziplinen abgedeckt. Dazu sind oft Fachärzte in der Tagesklinik konsiliarisch tätig. Sie untersuchen und geben Behandlungsempfehlungen, wenn sie vom behandelnden Arzt gerufen werden. In einer Tagesklinik ist daher auch eine chirurgische Nachkontrolle möglich.
  • Physiotherapeuten:
    Die Therapeuten behandeln funktionelle Störungen der Patienten. Damit meint man bsp. Lähmungen oder Gangunsicherheiten jeglicher Art. Häufig werden folgende Leistungen angeboten: Gangschule, gezieltes Muskelaufbautraining nach längerer Immobilisation, Gleichgewichts- und Koordinationstraining, spezielle Mobilisationstechniken nach Gelenkfrakturen, Übung physiologischer Bewegungsmuster, beispielsweise nach einem Schlaganfall, Prothesenanpassung und Prothesentraining, Verbesserung der allgemeinen Kondition, Bewegungsbäder, Massagen, Lymphdrainage usw..
  • Logopäden:
    Sie behandeln Patienten mit Sprach-, Sprech- und Schluckstörungen sowie mit Kau- und Atemstörungen. Probleme dieser Art treten häufig nach einem Schlaganfall, aber auch nach anderen neurologischen Erkrankungen auf. Außerdem beraten sie die Angehörigen.
  • Ergotherapeuten:
    Die Aufgabenschwerpunkte dieser Berufsgruppe in der Tagesklinik sind die Förderung und Erhaltung von körperlichen und sozialen Fähigkeiten. Sie trainieren die Alltagskompetenz beispielsweise mit Koch- oder Anziehtraining oder fördern motorische und sensorische Fähigkeiten. Außerdem helfen sie bei der Hilfsmittelversorgung und -schulung oder beraten bei der Wohnraumanpassung.
  • Pflegekräfte:
    Sie praktizieren für gewöhnlich eine aktivierende Pflege. Die Eigenständigkeit und Selbstbestimmtheit des Patienten wird dadurch gefördert. Außerdem sind sie häufig auf geriatrietypische Pflegeprobleme spezialisiert (bsp. Dekubitusprophylaxe).
  • Neuropsychologen:
    Die Neuropsychologie befasst sich mit der Diagnostik und Behandlung von Hirnleistungsstörungen. Weitere wichtige Aufgaben sind das Erkennen von sogenannten affektiven Störungen, wie Depressionen. Auch Gedächtnisstörungen gehören in den Bereich dieser medizinischen Disziplin. Computergestütztes Hirnleistungstraining, Gedächtnis- und Entspannungstraining (bsp. nach Jakobson) oder Einzeltherapien gehören zum Leistungsumfang in diesem Bereich. Eine sehr wichtige Aufgabe ist die Beratung von Patienten und Angehörigen bei der Diagnose Demenz.
  • Mitarbeiter des Sozialdienstes:
    Sie beraten und unterstützen Patienten und Angehörige bei psychosozialen und sozialrechtlichen Fragen. Sie helfen, wenn es um Fragen der Pflegeversicherung geht, oder geben Hilfestellung bei der Beantragung von Leistungen. Außerdem zeigen sie Unterstützungs- und Entlastungsmöglichkeiten auf und stellen den Kontakt zu einem ambulanten Pflegedienst her.
  • Ernährungsberater:
    Sie nehmen eine umfassende Ernährungsberatung vor und schulen auch Diabetiker. Sie sind darauf spezialisiert, Anzeichen einer Fehl- oder Mangelernährung, die im Alter häufiger auftreten, zu erkennen und dagegen vorzugehen.

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 09.05.2011