Atemnot

Das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen, ist ein sehr beängstigendes Gefühl. Mögliche Ursachen für die Atemnot sind Lungen- und Herzkrankheiten, chronische Herzinsuffizienz, Stoffwechselstörungen (Azidose bei Diabetes mellitus) und Lähmungen der Atemmuskulatur. Die Atemnot lässt sich aber meist sehr gut behandeln. Verschiedene Mittel erleichtern das Atmen:

Positiv wirkt sich ein regelmäßiger Lagewechsel aus; denn Liegen ohne Lagerungswechsel vermindert die Belüftung der unteren Lungenabschnitte. Zudem sammelt sich dort Sekret an, dass der Patient nur schwer abhusten kann. Bei akuter Atemnot werden der Oberkörper hoch gelagert und gleichzeitig die Arme des Patienten mit Kissen höher gebracht. Allerdings sollte diese Lagerungsmethode nur im Wechsel mit anderen Lagerungen angewendet werden, da die unteren Lungenabschnitte sonst dauerhaft schlechter belüftet wären und auch die Gefahr des Wundliegens im Steiß-Gesäß-Bereich stark erhöht wäre.

Bisweilen kann bei Lungenerkrankungen die Gabe von Sauerstoff hilfreich sein. Jedoch ist sie nicht immer indiziert, da die Atemnot meist durch einen erhöhten Kohlendioxidgehalt im Blut und nicht durch einen verminderten Sauerstoffgehalt des Blutes hervorgerufen wird.

Eine weitere Möglichkeit, die Atemnot zu lindern, ist das Absaugen von Sekret aus den Atemwegen. Bei akuter Atemnot ist es zudem wichtig, dem Patienten die Angst zu nehmen und ihm das Gefühl zu geben, dass er nicht allein ist. Man muss selbst Ruhe ausstrahlen, aufgeregte Besucher sollten das Zimmer verlassen. Außerdem sollte für Frischluft gesorgt werden.

Sind die Atemwege aufgrund eines Tumors verengt, so sollte er mit Kortison oder Bestrahlungen verkleinert werden.

Patienten, die ständig unter Kurzatmigkeit leiden, können starke Schmerzmittel (Opioide) helfen, auch wenn sie keine Schmerzen haben. Wenn diese Schmerzmittel vor der Nachtruhe verabreicht werden, können sie bewirken, dass der Patient durchschläft und nicht immer wieder mit Atemnot aufwacht.

Höher dosierte Schmerzmittel können auch dazu dienen, das Gefühl der Atemnot zu lindern. Allerdings kann es sein, dass der Patient dann nicht so wach ist. Ist der Sterbende in der Lage sich zu artikulieren, sollte ein Für und Wieder mit ihm besprochen werden.

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 16.03.2011