Matratzen Vergleich

Als Käufer von Matratzen fragt man sich, wie es sein kann, dass beispielsweise eine Kaltschaummatratze sehr günstig angeboten wird und ein anderes Modell um das Doppelte und Dreifache teuerer ist. Natürlich kann dies mit unterschiedlichen Preisspannen beim Vertrieb zusammenhängen, aber vorwiegend auch mit der Qualität. Um einen Matratzen Vergleich als Käufer durchführen zu können, wird im Folgenden auf die Qualitätsmerkmale einzelner Matratzentypen eingegangen. Zu den Qualitätskriterien von allen Matratzentypen zählen Langlebigkeit, Punktelastizität, Atmungsaktivität und die Handhabung sowie Gesundheits- und Umweltaspekte, wie beispielsweise in der Matratze enthaltene Schadstoffe (ein Problem, dass die Hersteller weitestgehend im Griff haben) oder Trennbarkeit bei der Entsorgung der Matratze.

Matratzen Vergleich – Kaltschaummatratzen

Essenziell für die Qualität einer Kaltschaummatratze ist das Raumgewicht (RG) des Kaltschaum-Kerns (wichtig für Langlebigkeit, Punktelastizität usw.). Gute Matratzen beginnen ab einem RG von 40; ein RG von 60 zeichnet höherwertige Produkte aus. Etwas schwammig sind Begriffe wie „Komfortschaum“, „Schaumstoff“ und „Spezialschaum“. Wichtig ist hier, dass die Bezeichnung „Kaltschaum“ verwendet wird, um ein optimales Produkt zu erhalten.

Zudem sollte man auf die Höhe der Kaltschaummatratze achten. Je höher sie ist, desto besser ist die Elastizität. Außerdem ist der Schnitt der Matratze ein weiteres Qualitätskriterium. Entfernt man alle den Kern umgebenden Bezüge und Ummantelungen, so kann man den Schnitt erkennen. Da bereits einfachste Schnitte als Zone

bezeichnet werden dürfen, sollte man sich den Schnitt erklären und am besten auch zeigen lassen.

Schließlich ist die Qualität des Bezugs ein wichtiges Vergleichsmerkmal. Am preiswertesten sind Frottee-Bezüge. Die hochwertigsten Materialien stellen behandelte Doppeltücher (Microcare, Amicor) dar, sowie atmungsaktive Zellstoff-Bezüge mit Lenpur oder Lyocell. Besonders hochwertig sind Bezüge mit einer „Silberfadenausrüstung“.

Die bereits angesprochenen vier Vergleichsmerkmale, die helfen die Qualität und den Wert der Matratze abzuschätzen, werden an dieser Stelle genauer erläutert.

1. Raumgewicht (RG) – wichtigstes Vergleichsmerkmal

Das Raumgewicht gibt an, wie viel Kilogramm ein Kubikmeter des Materials wiegen würde. Je höher das Raumgewicht ist, desto langlebiger und punktelastischer ist die Kaltschaummatratze. Angeboten werden Kaltschaum-Matratzen mit einem RG von 35 bis 60; eine gute Qualität beginnt ab 40. Bereits beim Einkauf schlägt ein Kaltschaum mit RG 60 doppelt so teuer zu Buche wie ein Kaltschaum mit RG 30.Ist bei einer Kaltschaummatratze das Raumgewicht nicht mit angegeben, so sollte man unbedingt nachfragen. Gerade niedrige Werte werden oft bewusst nicht genannt.Um dem Gesundheitsaspekt einer Matratze Rechnung zu tragen, muss man auch darauf achten, dass der Kaltschaum nach deutscher Norm schadstoffgeprüft wurde (Öko-tex Klasse 1).

2. Höhe der Kaltschaummatratze

Je höher die Kaltschaummatratze ist, desto teuerer ist sie. Allerdings ist es wichtig, zwischen der Gesamthöhe und der Kernhöhe zu unterscheiden. Letztere gibt nur die Höhe des Kaltschaumkerns an und beträgt in der Regel 12 bis 18 Zentimeter. Die Gesamthöhe umfasst den Kaltschaumkern inklusive den diversen Ummantelungen und den Bezug. Eine hochwertige Kaltschaummatratze zeichnet sich durch eine Gesamthöhe von 20 bis 22 Zentimeter aus.

3. Schnitt des Kaltschaumkerns

Beim Kauf einer hochwertigen Kaltschaummatratze sollte man nicht so sehr auf der 7-Zonen-Technik beharren, da diese bereits mit einfachster Technik bewerkstelligt werden kann. Vielmehr entscheidend ist die Schnittqualität. Je aufwendiger die Schnitte, desto teurer ist die Kaltschaummatratze. Gewisse Schnitte können sogar nur mit hochwertigstem Schaum (RG 60) durchgeführt werden.

Man unterscheidet:

  • den einfachen Schnitt: am günstigsten, einfache Querrillen; Belüftung und Unterstützung der Wirbelsäule mittelmäßig.
  • Wellenschnitt (einfacher 3-D-Schnitt): auch hier wird nur quer geschnitten, aber die Oberfläche wird dreidimensional; Belüftung usw. wird besser.
  • Drehschnitt (Würfel): Der Matratzenkern wird längs und quer im Würfelmuster geschnitten. Anschmiegsamkeit wird verbessert und Oberfläche ist spannungsfreier.
  • Kugelschnitt (3-D-Drehschnitt): Der Schnitt wird so gesetzt, dass die Oberfläche des Kaltschaums längs und quer dreidimensional geöffnet wird. Nur qualitativ sehr hochwertige Schäume sind dafür geeignet. Matratzen mit solchen Schnitten weisen eine sehr hohe Punktelastizität und eine perfekte Belüftung auf.

4. Der Bezug und seine Verarbeitung

Matratzenbezüge sind heutzutage keine einfachen Hüllen, sondern bestehen oft aus einer Kombination verschiedenster Materialien unterschiedlicher Güte. Für einen Matratzen Vergleich muss man dieses Kriterium daher durchaus ins Kalkül ziehen.

Bei der Verarbeitung des Bezugs gibt es vier wichtige Kriterien, die für den Matratzen Vergleich wichtig sind: das sogenannte Trikot, der Oberstoff, die Versteppung, die Waschbarkeit und Handhabung des Bezugs.

  • (Innen-)Trikot: Das Innentrikot umgibt den Kaltschaumkern. Es erfüllt eine Schutzfunktion. Es fängt den Schweiß auf und hält ihn vom Kern fern. Außerdem wird das Beziehen des Matratzenkerns erleichtert, wenn man den Oberstoff gewaschen hat. Bei sehr günstigen Matratzen fehlt das Innentrikot oft und der Kaltschaum wird schnell unhygienisch und zerfleddert leichter.Die hochwertigsten Innentrikots bestehen aus Baumwolle mit Reißverschluss, die billigsten aus verklebtem Polyester.
  • Oberstoff: Dies ist der Stoff, den man als Nutzer spürt, wenn man sich auf die Matratze ohne Lacken legt. Auch bei diesem Bezugsbestandteil gibt es gewaltige Qualitätsunterschiede. Billige Ausführungen bestehen aus einem Baumwollgemisch (bsp. Frottee), etwas hochwertiger ist Lyocell (Doppeltuch) und am teuersten ist Seide oder Doppeltuch mit Kaschmiranteilen bzw. mit Silbereindampfung.Die Bezeichnungen Microcare, Medicot(t) und Armicor geben Auskunft über das Verfahren, wie der Bezugsstoff gegen Milben, Schimmel und Co resistenter gemacht wurde. Sie sagen nichts darüber aus, ob der Bezugsstoff aus Frottee oder Lyocell besteht.
  • Versteppung: Damit meint man die Vliese, die unter den Oberstoff eingesteppt sind. Entscheidend ist hier das Gewicht des Vlieses (200 bis 400 Gramm; je mehr, desto teurer) und auch ob es sich um ein einfaches Polyestervlies, eine Hohlfaser oder eine silikonisierte Hohlfaser handelt. (Preis wird immer höher). Daneben gibt es auch Vliese, die aus Baumwolle oder Schurwolle bestehen, die vom Preis her ähnlich sind. Allerdings können die Probleme bei diesen Naturmaterialien eine nur bedingte Waschbarkeit oder Reinigungsfähigkeit sein.
  • Waschbarkeit und Handhabung des Bezugs: Optimal sind vierseitige Reißverschlüsse. Die Teile des Bezugs lassen sich komplett in zwei Teile trennen, die sogar getrennt voneinander gewaschen werden können. Auch das Beziehen wird durch solch einen Rundumreißverschluss erleichtert. Allergiker sollten darauf achten, dass der Bezug bei mindestens 60 Grad Celsius waschbar ist. Doch Vorsicht! Bezüge können selten im Trockner getrocknet werden, ohne dass sie eingehen. Damit der Bezug besser handhabbar ist, sollte er über vier stabile Wendeschlaufen verfügen. Der Transport und das Wenden der Matratze gestalten sich so einfacher.

Matratzen Vergleich – viskoelastische Matratzen

Anhand dergleichen Kriterien (Raumgewicht, Höhe der Matratze, Schnitt des Kerns, Verarbeitung des Bezugs) wie bei Kaltschaummatratzen lassen sich auch bei viskoelastischen Matratzen die Güte einer Matratze abschätzen.

1. Raumgewicht – wichtigstes Qualitätskriterium

Das Raumgewicht (RG) gibt an, wie viel Kilogramm (kg) ein Kubikmeter (m3) des viskoelatischen Schaumstoffs wiegt. Liest man die Angabe RG 65, so wären es pro Kubikmeter 65 Kilo.Auch hier gilt – wie bei Kaltschaummatratzen – je höher das Raumgewicht, desto besser ist die Qualität und desto höher ist auch der Preis.Die Werte des viskoelatischen Schaums liegen allerdings höher als bei Kaltschaummatratzen. Eine akzeptable Qualität liegt bei einem RG 50, die besten viskoelastischen Schäume haben sogar eine Qualität von 85. Diese extrem hohe Raumdichte ist für Personen ab 100 Kilogramm empfehlenswert, sonst ist ein RG 65 völlig ausreichend.Zudem sollte der Schaumstoff nach deutscher Norm schadstoffgeprüft sein, bsp. Öko-Tex Klasse 1.

2. Höhe der Matratze

Bei viskoelatischen Matratzen ist die Viskoschicht immer auf eine Kaltschaumschicht aufgeschweißt, damit die Stützkraft der viskoelatischen Schicht gewährleistet werden kann, da die Viskoschicht dem Körper keinen Gegendruck bietet.Entscheidend für den Preis ist die Höhe der Viskoschicht. Eine 6 Zentimeter hohe Viskoschicht mit einem RG 60 kostet in etwa genauso viel wie eine Kaltschaumplatte mit 12 Zentimeter Dicke (RG 60). Meist befinden sich zwei Viskoschichten ober- und unterhalb der Kaltschaumplatte. Dann muss die Dicke der beiden Schichten addiert werden, um einen Matratzen Vergleich machen zu können. Entscheidend für den Matratzen Vergleich ist also die Gesamthöhe des Schaumstoffkerns, aber zusätzlich noch der Anteil des viskoelastischen Schaumstoffs sowie die Schnitte und das Raumgewicht der einzelnen Bestandteile.

3. Kernschnitt

Obwohl viskoelastischer Schaum von vornherein sehr punktelastisch reagiert, ist der Schnitt des Kerns trotzdem ein Qualitätskriterium. Je mehr Schnitte in der viskoelatischen Schicht sind, desto besser ist die Belüftung und umso anpassungsfähiger reagiert die Matratze. Natürlich gilt auch hier: Je aufwendiger die Schnitte, desto teurer ist die Matratze.

Platten ohne Schnitt reagieren langsamer und träger. Auch ist die Belüftung nicht so gut.

Beispiele für Schnitte in viskoelastischen Matratzen sind:

  • Würfelschnitt: Die Matratze ist längs und quer eingeschnitten; der viskoelastische Schaum reagiert noch punktelastischer und die Belüftung ist verbessert.
  • Eierkarton-Schnitt (Schnitt mit Profilierungen): bei diesem Schnitt reagiert die Matratze aufgrund dem großen Plus an Luft am unempfindlichsten auf Temperatur. Auch die Durchlüftung ist optimal.

4. Verarbeitung des Bezugs

siehe hier Kaltschaummatratze.

Matratzen Vergleich – Latexmatratzen

Der Matratzen Vergleich bei Latexmatratzen lässt sich sinnvoll an folgenden Merkmalen ausmachen:

1. Anteil des Naturlatex

2. Dicke der Matratze

3. Herstellungsverfahren / Ausarbeitung

5. Bezug (siehe Kaltschaummatratze)

1. Anteil an Naturlatex

Latexmatratzen sind umso teurer, je größer der Anteil an Naturlatex ist. Die Matratzen sind dann umso elastischer und langlebiger. Als Laie kann man aber Naturlatex nicht von synthetischem Latex unterscheiden. Auch der Begriff „Naturlatex“ ist nicht geschützt und eine Matratze mit dieser Bezeichnung kann unterschiedlich große Anteile an synthetischem Latex aufweisen. Orientieren kann man sich an der Bezeichnung 100% Naturlatex, d. h., der Rohstoff der Matratze kommt aus dem Milchsaft von tropischen Kautschukbäumen und nicht aus Erdöl (synthetischer Latex).

Außerdem bietet das QUL-Zertifikat (Qualitätsverband umweltverträglicher Latexmatratzen e.V.) eine gewisse Sicherheit. Die Matratzen werden, um dieses Siegel zu erhalten, unter anderem auf Schadstoffe geprüft und es wird untersucht, wie viele Naturlatex/Syntheselatex-Anteile die Matratze aufweist. Der Umfang des Zertifikats kann unter http://www.qul-ev.de/e58/e60/index_ger.html nachgelesen werden.Häufig werden bei der Matratzenherstellung jedoch Gemische aus Naturkautschuk und synthetischem Latex verwendet, beispielsweise der sogenannte Premium Mix Latex, der aus 40 Prozent Naturkautschuk und 60 Prozent synthetischem Latex besteht.Bei Naturlatexmatratzen empfiehlt es sich genau zu fragen, wie viel Naturkautschuk auch wirklich in der Matratze ist.

2. Höhe der Matratze

Natürlich ist der Preis einer Latexmatratze umso höher, je größer die Höhe des Latexkerns ist. In der Regel sind es 12 bis 16 Zentimeter, wobei nicht die Höhe des Latexkerns mit der Gesamthöhe der Matratze verglichen werden darf. Bei der Gesamthöhe kommt auch noch der Überzug mit seinen „Versteppungen“ dazu. 100% Naturlatexmatratzen fallen auch noch in die Kategorie Naturmatratzen, wenn für die Überzüge nur Naturmaterialien verwendet wurden, wie beispielsweise Bio-Baumwolle, Bio-Schurwolle bzw. Wildseide.

3. Herstellungsverfahren / Ausarbeitung

Es gibt zwei Verfahren für die Herstellung von Latex-Matratzen und zwar das Dunlop-Schaum-Schlagverfahren und das teurere Talalay-Verfahren.Letzteres wird für Matratzen im Premium Bereich und für besonders üppige und weiche Matratzen eingesetzt.Größere Preisunterschiede beruhen bisweilen in der Verwendung der verschiedenen Verfahren (Vor- und Nachteile siehe unter Naturlatex Matratze).

Latexmatratzen mit Zonen-Einteilung sind in der Regel teurer als die durchgängigen Matratzen.

Matratzen Vergleich – Federkernmatratzen

Der Preis der Federkernmatratzen macht sich an den Typus der Federkernmatratze, ihrer Höhe, der Anzahl der verwendeten Federn, den „Umhüllungen“ des Federkerns (Filz, Schaumstoff, Trikot) und natürlich dem Bezug fest.

1. Typ der Federkernmatratze

Der Preis richtet sich bei Federkernmatratzen unter anderem nach der Art der Federkernmatratze. Die einfachste und günstigste Ausführung sind in der Regel Matratzen mit einem Bonnellfederkern, der aus Stahlfedern besteht, die ein taillierte Form haben. Eine weitere Variante sind die Taschenfederkernmatratzen. Dabei sind die die einzelnen Metallspiralen reihenweise in kleine Säckchen eingenäht und diese Reihen zu einer Fläche in Matratzengröße verklammert und verklebt. Die komfortabelste Variante der Federkernmatratzen sind die Tonnentaschenfederkernmatratzen. Ihre Metallfedern weisen eine bauchige Form auf und sie sind flexibler als Taschenfederkernmatratzen. Der Preis und die Komfortabilität der Matratze steigern sich von Bonnellfederkern über Taschenfederkern hin zu Tonnentaschenfederkern.

2. Federkernmatratze – Bonellfederkern

Je höher die Matratze, desto höherwertiger ist in der Regel die Verarbeitung. Die Modelle haben circa 220 – 250 Federn in der der Normalgröße (100 x 200). Der Federkern ist von Filzplatten abgedeckt und von einer Schaumhülle umgeben. Je höher hier die Schaumummantelung ist und je nachdem welcher Schaum (Visko- oder Kaltschaum) mit welchem Raumgewicht verwendet wird, wirkt sich das auf den Preis aus. Zu Buche schlagen zudem die verschiedenen Varianten von Bezügen (siehe Kaltschaummatratze).

2. Federkernmatratze – (Tonnen)Taschenfederkernmatratze

Bei dieser Variante können gut an die 1.000 – 2000 Federn (Größe 100 x 200) in einer Matratze vorhanden sein. Über verschiedene Drahtstärken ist sogar eine 7-Zonen-Technik möglich. Höherpreisige Produkte sind beispielsweise von einer beidseitigen Viskoschaumauflage (teuerer als Kaltschaum) umgeben. Je nachdem wie dick diese Schicht ist, desto teurer ist die Matratze. Je höher das Raumgewicht (RG) der umgebenden Schäume, umso mehr kosten auch die Matratzen. Der ganze Innenkern ist oft auch noch von einem Trikot umgeben, was ein Überziehen des Bezugs erleichtert, wenn man ihn gewaschen hat. Qualitativ hochwertige Varianten haben sogar einen Reißverschluss und kleine Löcher, um die Atmungsaktivität des Kerns zu unterstützen.

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 26.09.2011