Matratze 200×200

Eine Matratze vom Ausmaß 200×200 ist 200 Zentimeter breit und lang. Sie ist der Jumbo unter den französischen Betten, die sich durch eine durchgehende Matratze auszeichnen. Meistens bewegen sich die Maße für Matratzen in französischen Betten jedoch bei einer Breite von 1,20 bis 1,80 Metern, wobei die Maße 1,40 und 1,50 Meter die häufigsten sind.

Bei der Matratze 200×200 entfällt – vor allem für Paare wichtig – die lästige Besucherritze zwischen den Matratzen. Ob man dieses Matratzenformat wählt oder zwei einzelne Matratzen zu je 100×200 ist Geschmackssache. Viele Paare würden eine so große „Spielwiese“ nur ungern hergeben.

Allerdings hat die Matratze 200×200 auch Nachteile, aufgrund derer zwei einzelne Matratzen vom Maß 100×200 vorzuziehen sind.

Matratze 200×200 – Nachteile

  • Bei der großen Matratze werden die Schlafbewegungen auch auf den Partner übertragen. Dies kann als störend empfunden werden und den Schlaf beeinträchtigen. Allerdings ist die Ausprägung dieser negativen Eigenschaft einer Matratze 200×200 auch von der Verarbeitung der Matratze und dem Matratzenmaterial abhängig.
  • Jeder Mensch hat ein unterschiedliches Gewicht, andere Liegegewohnheiten und Proportionen sowie ein anderes Wärmeempfinden. Eine durchgehende Matratze kann diesen Unterschieden selten Rechnung tragen. Dazu ein Beispiel: Man stelle sich ein Pärchen vor, bei dem die Frau klein und zierlich ist, ihr Mann aber deutlich über 85 Kilo wiegt und etwa 1,85 Zentimeter groß ist. Die kleine zierliche Frau hat ganz andere Ansprüche an die Härte einer Matratze. Für die mittlerweile schon klassische 7-Zonen-Technik ist sie nicht unbedingt geeignet, da sie die Zonen aufgrund ihrer Proportionen gar nicht nutzen kann oder die Zonen für Sie sogar an der falschen Körperstelle liegen. Bevorzugt sie im Gegensatz zu ihrem Partner dazu noch ein eher warmes Matratzenmaterial (bsp. Viskoschaum), können die unterschiedlichen Bedürfnisse der beiden Partner auf einer durchgehenden Matratze nicht befriedigt werden. Der weibliche Partner bräuchte eine Matratze mit Härtegrad 2, ihr Partner mit Härtegrad 3. Will er auf seine 7-Zonen-Technik (verschiedene Härtegrade in einer Matratze) nicht verzichten und schwitzt eher – er bevorzugt daher Taschenfederkernmatratzen – so haben die beiden in Bezug auf die Matratze ein Problem.
    Allerdings muss man sagen, dass sich die Industrie bei sehr großen durchgängigen Matratzen immer mehr auf die unterschiedlichen Anforderungen von zwei Nutzern einstellt. So stellen manche Produzenten Matratzen ab 160 Zentimetern mit zwei verschiedenen Kernen her, die unterschiedliche Härtegrade haben können und sich trotzdem in einem Bezug befinden. Damit – trotz zweier Matratzenkerne – eine Besucherritze nicht zu spüren ist, wird der Bezug mit einem besonderen Schaum versteppt. Laut Hersteller sind so keine spürbaren Übergänge vorhanden. Manche Hersteller werben auch mit einem multifunktionalen Härtegrad, der unterschiedliche Körpergewichte berücksichtigt.
  • Kleinere Matratzen sind einfach leichter zu handhaben: Zu denken ist hier an den Transport durch eine enge Tür oder ein schmales Treppenhaus. Auch das Abziehen und anschließende Waschen und Trocknen des Matratzenbezuges oder des Spannbetttuches ist wesentlich einfacher bei zwei einzelnen Matratzen als bei einer großen. Zudem gestaltet sich auch das Saubermachen unter dem Bett und das Umdrehen und Lüften der Matratzen leichter.
  • Außerdem ist es einfacher eine von zwei Matratzen auszutauschen, wenn hier das Material ermüdet ist, oder eine der Matratzen aufgrund eines Malheurs nicht mehr gereinigt werden kann.
  • Ist es notwendig, das gemeinsame Schlafzimmer zu verlassen, bsp. weil einer der Partner krank ist oder durch sein Schnarchen die Bettruhe des anderen stört, so kann man seine Matratze mitnehmen, wenn man (vorübergehend) getrennte Schlafzimmer benötigt.

Häufig wird von Befürwortern des großen Matratzenformates auch noch ausgeführt, dass noch ein Kind, was sich nachts ins elterliche Schlafzimmer verirrt, leichter in einem Bett ohne Besucherritze einschläft. Dem entgegenzuhalten ist jedoch, dass Kindern dieser Übergang zwischen den Matratzen relativ egal ist und sie vor allem die Nähe der Eltern brauchen. Außerdem sehen es viele Eltern nicht so gern, dass es sich ihr Nachwuchs dauerhaft kuschlig im elterlichen Bett macht.

Matratze 200×200 – Lattenrost

Wichtig ist es, dass große durchgängige Matratzen auf jeden Fall eine zusätzliche Stabilisierung und am besten zusätzliche Stützen in der Mitte haben. Der Lattenrost hängt sonst schnell durch. Die Industrie hat diese Problematik durchaus erkannt und bietet daher besonders stabile Lattenroste an. Sie haben einen Lattenrahmen mit stabilen Stahlrahmen und sind bsp. dreigeteilt oder in der Mitte verstärkt.

Matratze 200×200 – Matratzentypen

Die Matratzenhersteller haben sich inzwischen auch auf dieses Matratzenformat eingestellt. Große Matratzen weisen keine überlangen Lieferzeiten mehr auf und sind in der Regel sofort oder innerhalb von zwei bis drei Wochen lieferbar. Erhältlich sind auch alle gängigen Matratzentypen (Kaltschaummatratzen, Tonnentaschenfederkernmatratzen, Tempurschaum-Matratzen, Latexmatratzen usw.).

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 26.09.2011