Lattenroste – Funktionen – Bauformen – Haltbarkeit – Geschichte – Lattenrost

Lattenroste, die auch als Federholzrahmen bezeichnet werden, sind eine Baugruppe des Betts. Sie besitzen einen stabilen Rechteckrahmen aus Holz, Metall oder Kunststoff und sind etwas kleiner als das Innenmaß des Bettrahmens. Auf dem Rahmen sind Leisten aus Holz oder auch auf Kunststoff befestigt. Die Befestigung kann durch einen Stoffgurt erfolgen oder die Leisten/Latten stecken in einem elastischen Schuh aus Kunststoff oder Kautschuk, der auf dem Trägerrahmen befestigt ist.

Eine Leiste in der Holzversion besteht heute für gewöhnlich aus sechs bis sieben verleimten Lagen Schichtholz. In Bereich höheren Körpergewichts (beispielsweise im Hüftbereich) können die Leisten doppelt gelegt sein.

Lattenroste – Geschichte

Lattenroste sind eine relativ neue Erfindung. Sie wurden 1957 von Wilfried Thomas von der Firma Lattoflex entwickelt. Sie lösten die stabilen Drahtgitter oder Sprungfederrahmen ab. Vor der Industrialisierung dienten lediglich einfache Bretter als Unterlage unter der Matratze oder dem Stroh. Diese Unterlage gab jedoch nicht nach, sodass für die erholsame Liegeposition des Schlafenden nur die Matratze zuständig war.

Lattenroste – Funktionen

Ein Lattenrost verbessert entscheidend die Luftzirkulation um die Matratze. Feuchtigkeit kann so besser abgeleitet werden, die Matratze müffelt, und schimmelt nicht so leicht. Aus diesem Grund wird es auch immer empfohlen, eine Matratze nicht direkt auf dem Boden zu lagern, auch wenn man dies für sehr gemütlich hält. Außerdem bewirkt die Höherlegung der Matratze, dass das Bett und der Schlafplatz über der „Staubgrenze“ liegen. Der vom Boden aufgewirbelte Dreck lässt sich nicht auf dem Bett nieder.

Nach Meinung der Lattenrosthersteller ist es unerlässlich, dass der menschliche Köper auch durch diesen Bettbestandteil elastisch gestützt wird. Die Wirbelsäule muss dabei auch in Seitenlage gerade gelagert werden. Der Lattenrost soll sich bei der optimalen Lagerung und Stützung des Körpers auf die Körperform und das Körpergewicht des Liegenden anpassen können.

Auf der anderen Seite ist die Meinung der Stiftung Warentest (11/2009) verständlich, die aussagt, dass eine „gute Matratze keine federnde Unterlage braucht und es ein einfacher Rollrost (siehe unten) auch tut“, denn die Matratzen bestehen aus immer elastischeren Hightech-Materialien und weisen oft eine beachtliche komfortable Höhe auf.

Lattenroste – Verbindung Bettgestell – Lattenrost

Ein Lattenrost wird für gewöhnlich lose in den Bettrahmen eingelegt. Der Bettrahmen hat dafür stabile Auflagen. Bei älteren Varianten wird der Stoffgurt, mit dem die Leisten zusammengefasst sind, noch fest mit dem Bettrahmen verbunden.

Um die richtige Größe für einen Lattenrost bei einem bereits vorhandenen Bettrahmen zu finden, orientiert man sich am Innenmaß des Bettrahmens. Der Lattenrost ist dann etwa zwei Zentimeter in der Länge und etwa einen halben Zentimeter in der Breite kleiner. Dazu ein Beispiel: das Nennmaß des Bettes ist 90×200. Dies entspricht dem Innenmaß des Rahmens. Die Ausmaße des Lattenrosts betragen dann 89,5 cm x 198 cm.

Lattenroste – die verschiedenen Bauformen

  • Standardlattenrost: Er besteht aus einem Holzrahmen mit Einzelleisten, die in Kunststoffschuhen bzw. –elementen gelagert sind. Sehr einfache Varianten haben nur wenige Leisten (weniger als 20). Die normale Ausstattung weist über 25 Leisten auf. Der Leistenabstand sollte weniger als vier Zentimeter betragen.
  • Einfacher anpassbarer Lattenrost: Es handelt sich hier um einen einfachen Lattenrost, der zusätzlich Doppelleisten in Bereichen hat, in denen er mehr belastet wird – also bsp. im Beckenbereich. Das Federverhalten bzw. die Härte kann durch verschiebbare Spanner (umschließen die doppelten Latten) angepasst werden.
  • Beweglicher Lattenrost: Diese Lattenroste sind in mehrere Segmente unterteilt. Der Rücken und die Beine können so besonders gelagert werden. Normalerweise finden sich vier bis fünf Segmente. Diese können manuell oder elektromotorisch verstellt werden.
    Beliebt ist die Verstellung des Kopf- und Fußteils. Besonders gern verwendet werden diese per Knopfdruck verstellbaren Lattenroste von älteren Menschen oder Personen mit Bewegungseinschränkungen. Sie werden aber auch von Personen geschätzt, die gerne im Bett lesen oder fernsehen. Das Kopfteil kann angeschrägt werden oder der Oberkörper sogar nahezu senkrecht gestellt werden. Ist auch der Fußteil verstellbar, bietet sich die Möglichkeit, die Kniebeuge anzuwinkeln.
  • Rollrost: Er ist die einfachste Variante eines Lattenrosts ist der Rollrost. Die Latten bestehen aus Schichtholz oder Massivholz und sind mit einem elastischen Band statt mit einem Rahmen verbunden. Der Liegekomfort wird als geringer eingestuft, aber die Ventilation an der Matratzenunterseite ist gewährleistet. Außerdem ist diese Lattenrostvariante leicht, spart Platz und lässt sich problemlos transportieren.

Lattenroste – neuere Entwicklungen

Neuere Varianten dieses Bettbestandteils muten fast schon futuristisch an und haben mit einem herkömmlichen Lattenrost nicht mehr so viel gemeinsam:

  • Tellerrahmen Lattenrost (auch Tellerlattenrost): Diese Lattenroste bestehen aus kleinen Kunststofftellern, die jeweils auf Drehpunktlagern an dem Tellerlattenrost (ursprünglich den Leisten) befestigt sind. Die Teller können eine dreidimensionale Drehung vollziehen und sich somit punktgenau an den Körper anpassen. Ein Maß für die Qualität eines Tellerrahmenlattenrosts ist die Anzahl der Teller (in der Regel 6 Reihen mit jeweils zwölf Tellern = 72 Teller im Standardmaß). Je mehr es sind, desto komfortabler ist er.
    Man sollte bei dieser Lattenrostvariante darauf achten, ein möglichst hochwertiges Produkt zu nehmen. Die vielen einzelnen Teller am Tellerrahmen bedingen viele bewegliche Stellen, die natürlich eine hohe Anfälligkeit für Quietschgeräusche darstellen. Der Beweglichkeit der Teller kommen am besten Latex- und Kaltschaummatratzen entgegen.
  • Lattenrost mit Flügelfedern: Die Trägerprofile dieser Lattenroste sind glasfaserverstärkten Kunststoffleisten, auf denen sogenannte Flügelfedern lagern. Letztere bestehen aus recycelbarem Kunststoff mit hoher Elastizität und Formstabilität. Die glasfaserverstärkten Kunststoffleisten selbst sind elastisch am Lattenrahmen über Federungsbrücken befestigt. Jede der Flügelfedern reagiert punktgenau auf jede Schlafbewegung und fängt eine Gewichtsverlagerung sanft ab. Diese Lattenroste haben drei Federungsebenen. Die Flügelfedern, auf denen die Matratze aufliegt, die glasfaserverstärkten Kunststoffleisten selbst und die Verbindung zwischen Kunststoffleisten und Lattenrahmen, die Federungsbrücken.

    Als wichtige Vorteile dieser Rahmen werden aufgeführt:

    1. Jede Körperpartie wird punktgenau abgestützt;
    2. Der Lattenrost folgt flexibel jeder Veränderung der Schlafposition und gibt die Bewegungsenergie zurück. Diese Wirkung der Flügelfedern fördert die Blutzirkulation und die Lockerung des Muskelapparates während des Nachtschlafes.
    3. Die Flügelfedern stellen nur eine geringe Auflagefläche für die Matratze dar, was zu einer besseren Durchlüftung führt und Stockflecken vorbeugt.

    Als optimale Matratze werden spezielle Schaumstoffmatratzen empfohlen, die mit dem Lattenrost genutzt werden sollten. Der Lattenrost kann individuell auf den Besitzer angepasst werden.

Lattenroste – Matratze

Man sollte beim Kauf eines Lattenrostes auch daran denken, dass nicht jeder Lattenrost für jede Matratze geeignet ist. Für bewegliche Lattenroste mit verstellbarem Kopf- und Fußteil eignen sich Schaumstoffmatratzen und Latexmatratzen besser als Federkernmatratzen.

Optimal ist es, bei einer Neuanschaffung den Lattenrost in Kombination mit der Matratze auszuprobieren. Schafft man sich nur einen neuen Lattenrost an, so sollte dieser nach Möglichkeit mit der eigenen Matratze ausprobiert werden.

Lattenroste – Haltbarkeit

Lattenroste halten in der Regel lange. Wenn nach acht bis zehn Jahren eine neue Matratze aus hygienischen Gründen nötig ist, kann ein intakter Lattenrost noch weiter benutzt werden. Auf viele Lattenroste geben die Hersteller auch langjährige Garantien.

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 26.09.2011