Ferritin

Ferritin ist ein wasserlösliches Protein, das vor allem in der Leber, Milz, Darmschleimhaut und im Knochenmark vorkommt. Es dient der Speicherung von Eisen. Dazu umschließt es wie eine Hohlkugel (Apoferritinschale) bis zu 4000 Eisenatome (Fe3+).

Je mehr Eisen im Körper mithilfe von Ferritin gespeichert ist, desto höher ist die Konzentration des Ferritins im Blut. Seine Konzentration im Blutserum korreliert gut mit dem Eisenvorrat des Körpers. Etwa ein Mikrogramm Ferritin/l entspricht circa 10 Milligramm Speichereisen und ist äquivalent zu etwa 140 Mikrogramm Eisen pro Kilogramm Körpergewicht.

Eine erniedrigte Ferritin-Konzentration deutet daher auf einen Eisenmangel hin. Jedoch zählt Ferritin auch zu den sogenannten Akute-Phase-Proteinen. Es ist daher bsp. bei entzündlichen Prozessen im Körper erhöht, ohne dass sich die Eisenvorräte verändern.

Was kann der Anlass der Ferritin – Bestimmung sein?

In folgenden Fällen wird der Ferritin-Wert bestimmt:

  • bei Verdacht auf Speichereisenmangel;
  • zur Abklärung einer Anämie (erniedrigter roter Blutfarbstoff);
  • zur Verlaufskontrolle einer medikamentösen Eisentherapie;
  • zur Überwachung von Risikogruppen für Eisenmangel, wie Schwangeren, Kleinkinder, Blutspender oder Dialysepatienten,
  • zur Diagnose einer Eisenüberladung;

Was sind die Referenz-/Normalwerte von Ferritin?

Die Werte werden aus dem Blutplasma oder Serum ermittelt. Je nach Geschlecht variieren sie:

Erwachsene männlichen Geschlechts:                              18 – 360 μg/l;

Erwachsene weiblichen Geschlechts:                                9 – 140 μg/l;

Was können die Ursachen für erniedrigte Ferritin – Werte sein?

Verminderte Ferritin-Werte deuten auf eine Entleerung der Eisenspeicher hin. Sie sind also Ausdruck eines Eisenmangelzustandes. Gründe dafür kann eine zu geringe Aufnahme des Eisens aus der Nahrung sein. Sie tritt beispielsweise bei bestimmten Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Zöliakie) oder strenger vegetarischer Ernährung auf. Auch akute oder chronische Blutungen können einen Eisenmangel hervorrufen.

Was können die Ursachen für erhöhte Ferritin – Werte sein?

Erhöhte Ferritin-Werte deuten auf die Vermehrung des gesamten Körpereisens hin (vor allem der Eisenspeicher). Sie sind Kennzeichen einer Eisenüberladung.

Erhöhte Ferritin-Werte finden sich in folgenden Fällen:

  • bei einer Hämochromatose (einer erblich bedingten Eisenspeicherkrankheit);
  • einer Anämie (ohne Eisenmangel);
  • einer Eisenüberladung aufgrund häufiger Bluttransfusionen;
  • Leberzirrhose,
  • Bauchspeicheldrüsen- oder Bronchialkarzinom.

Quelle: Thomas, Labor und Diagnose
med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 02.01.2009