C-reaktives Protein – CRP

Das C – reaktive Protein oder kurz „CRP“ ist ein Eiweiß, das in der Leber gebildet wird. Seine Produktion ist bei einer akuten Entzündung um ein Vielfaches erhöht. Damit stellt es neben der Blutkörperchen-Senkungsgeschwindigkeit, der Temperaturerhöhung und dem Anstieg der Leukozyten einen weiteren wichtigen Entzündungsparameter dar.

C – reaktive Protein steigt sehr rasch bei entzündlichen Prozessen im Körper an und wird daher auch zu den Akute-Phase-Proteinen gezählt. Seine Konzentrationserhöhung im Blut bewirken beispielsweise entzündliche Erkrankungen, wie bakterielle Infektionen, operative Eingriffe, bösartige Tumore und einige Autoimmunerkrankungen.

Das C – reaktive Protein stellt einen lebensnotwendigen Abwehrstoff dar. Es bindet an die Krankheitserreger und an kranke oder verbrauchte körpereigene Zellen. Das Immunsystem wird aktiviert, die Krankheitserreger zerstört und die „angeschlagenen“ Zellen abgebaut.

Als Laborwert stellt das C – reaktive Protein einen empfindlichen Parameter zur Verlaufskontrolle von entzündlichen Reaktionen dar. Zum einen steigt seine Konzentration sehr schnell innerhalb weniger Stunden bei einer entzündlichen Erkrankung an und fällt auch nach deren Abklingen schnell wieder ab. Darüber hinaus entspricht die Höhe des CRP-Wertes dem Schweregrad und Ausmaß der Entzündungsreaktion.

In welchen Fällen wird der CRP-Wert bestimmt?

Der Anlass der Untersuchung kann sein:

  • Diagnose eines akuten entzündlichen Prozesses, besonders einer bakteriellen Infektion;
  • Früherkennung von Komplikationen nach einer Operation oder einem frühzeitigen Blasensprung;
  • Unterscheidung von bakteriellen und viralen Infekten, da der CRP-Wert bei bakteriellen Infekten stark ansteigt, bei Viralen kaum (wichtig bei Hirnhautentzündung);
  • Kontrolle einer Antibiotikatherapie;
  • Verlaufskontrolle bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises;
  • Vorsorge und Risikoabschätzung bei Herz-Kreislauferkrankungen, wie koronare Herzkrankheit, Schlaganfall und Herzinfarkt; herangezogen wird das hs-CRP (= hochsensitives CRP).

Was sind die Referenzbereiche für C – reaktive Protein?

Das CRP wird aus dem Blutserum oder –plasma bestimmt. Je nach Alter werden folgende Bereiche als Normal angesehen:

Junge Erwachsene (20 – 24 Jahre): < 5,1 mg/l

Im mittleren Alter (45 – 63 Jahre): < 3,3 mg/l

Ältere Personen (65 – 72 Jahre): < 9,3 mg/l

Der empfohlene obere Grenzwert liegt bei ≤ 5,0 mg/l.

Beachtet werden muss, dass ein Viertel der Gesunden einen CRP-Wert von < 1mg/l aufweist. Um den oberen Grenzwert zu erreichen, muss bei diesen Personen ein Anstieg des CRP-Wertes um das Fünffache stattfinden, ein deutlicher Auslösereiz muss also schon stattgefunden haben.

Auch wichtig ist, dass bei etwa 14 Prozent der Gesunden Werte > 10 mg/dl zeigen, ohne in einem Entzündungsgeschehen involviert zu sein.

Eine Probenentnahme über mehrere Tage ist daher aussagekräftiger, als die Bestimmung eines Einzelwertes.

Was kann ein erhöhter CRP-Wert bedeuten?

Erhöhte Werte treten auf bei:

  • Infektionen: Vor allem bakterielle Infektionen führen zu einer deutlichen Erhöhung des CRP-Wertes, wobei er bei viralen Infektionen nur mäßig ansteigt (siehe auch unten);
  • Komplikationen nach Operationen: Dazu zählen Infektionen, Thrombosen, Blutergüsse oder Gewebszerfall;
  • entzündlich-rheumatischen Erkrankungen;
  • Krebserkrankungen;
  • akuter Herzinfarkt, entzündliche Darmerkrankungen (Crohn-Krankheit), Bauchspeicheldrüsenentzündung, tiefe Beinvenenthrombose.

CRP-Wert und Krankheitserreger

Ein Infektionsgeschehen mit Bakterien, Parasiten, Viren oder Pilzen führt je nach Erreger zu einem unterschiedlichen Anstieg der CRP-Konzentration. Man unterscheidet eine leichte CRP-Erhöhung (bis 40 mg/l), die typisch für virale Infektionen sind, von moderaten Erhöhungen (40 – 100 mg/l) und starken Erhöhungen (> 100 mg/l).

Leichte bis moderate Erhöhungen können bei parasitären Infektionen auftreten. Bei lokal begrenzten Infektionen mit Pilzen ist der CRP-Wert nicht erhöht, systemische Infektionen können zu starken Erhöhungen führen.

Werte über 100 sind häufig bei einer bakteriellen Lungenentzündung, Nierenbeckenentzündung, Hirnhautentzündung, septischer Arthritis, Kindbettfieber oder Sepsis (Blutvergiftung). Konzentrationen von 10 bis 100 mg/dl finden sich häufig bei akuter bakterieller Bronchitis, Tuberkulose und sexuell übertragbaren Krankheiten (nicht bei einer Chlamydieninfektion oder unkomplizierten Gonokokkeninfektion).

Quelle: Thomas, Labor und Diagnose
med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 02.01.2009