Zeugungsunfähigkeit

Als Zeugungsunfähigkeit wird die Fortpflanzungsunfähigkeit des Mannes bezeichnet. Der medizinische Fachbegriff dafür lautet „Impotentia generandi„. Dies bedeutet die Unfähigkeit ein Kind zu zeugen bei normaler Erektion. Es kommt zum Samenerguss, aber die Quantität und Qualität der Samenflüssigkeit ist nicht ausreichend.

Grundsätzlich davon unterschieden werden muss – was gemeinhin als Impotenz (Impotentia coeundi) bezeichnet wird – die Unfähigkeit zur Erlangung oder Aufrechterhaltung einer Erektion (Steifwerden des Gliedes). Aus dem Besagten ergibt sich, dass ein Mann, der einen Samenerguss hat, nicht immer auch zeugungsfähig ist. Ein impotenter Mann kann aber durchaus fruchtbar sein.

Die Fruchtbarkeit hängt vom Potential beider Partner ab. Schlüsselt man die Ursachen für die ungewollte Kinderlosigkeit auf, so stellt sich heraus, dass sie in etwa zu je 40 Prozent bei der Frau oder dem Mann zu suchen sind, bei 10 bis 15 Prozent der Paare bleiben die Ursachen trotz aller Untersuchungen unklar. Von Unfruchtbarkeit eines Paares spricht man erst, wenn sich trotz regelmäßigem Geschlechtsverkehr ohne Empfängnisverhütungsmittel innerhalb von ein bis zwei Jahren keine Schwangerschaft einstellt.

Da die Ursachen der ungewollten Kinderlosigkeit ungefähr zur Hälfte bei beiden Partnern liegen können, ist es wichtig, dass sich beide Partner ärztlich beraten und untersuchen lassen. Als erster Ansprechpartner und Koordinator der Untersuchungen fungiert dafür meist der Gynäkologe (Frauenarzt). Er kann den Mann zur Untersuchung der Zeugungsfähigkeit an Experten (Urologe, Andrologen) überweisen und die notwendigen diagnostischen Schritte bei der Frau koordinieren. Eventuell überweist der behandelnde Mediziner das Paar an eine Einrichtung (Fertilitätszentrum, spezialisierte gynäkologische Praxis usw.), die auf die Behandlung von Fruchtbarkeitsproblemen spezialisiert ist.

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 3.9.2007