Tetanus – Ursache Therapie Diagnose

Tetanus (Wundstarrkrampf)

Tetanus oder Wundstarrkrampf ist eine akute schwere Infektionskrankheit, die durch das Toxin (= Gift) des Bakteriums Clostridium tetani verursacht wird. Die Bakterien gelangen durch offene Wunden oder Schnitte mit verunreinigter Erde von Gärten oder Feldern in den menschlichen Körper. Dort vermehren sich die Bakterien und sondern das Stoffwechselgift Tetanospasmin ab. Es gelangt über den Blutweg oder die peripheren Nervenbahnen in das Gehirn. Das Toxin hemmt im Vorderhirn muskelrelaxierende (= muskelentspannende) Synapsen. Dies führt zu Lähmungen und Muskelkrämpfen.

Was sind mögliche Infektionsquellen bei Tetanus?

Als Infektionsquellen kommen beispielsweise eingetretene rostige Nägel in Betracht. Die Bakterien können aber nicht nur durch tiefe Wunden, wie Stichwunden, sondern auch durch oberflächliche Schürfwunden in den Körper gelangen.

Die Sporen des Bakteriums Clostridium tetani finden sich häufig in der Erde und kommen auf jedem auf der Erde befindlichen Gegenstand vor. Eine weitere Infektionsquelle sind Tierfäkalien. Tetanus tritt häufig bei in der Landwirtschaft tätigen Personen auf, die regelmäßig mit Tierdung in Berührung kommen. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch gibt es nicht.

Was sind die Symptome bei Wundstarrkrampf?

Die Inkubationszeit beträgt bei Tetanus 3-21 Tage, selten mehrere Monate. Zunächst treten grippeähnliche Symptome wie Schwindel, Kopfschmerz, Ermüdungserscheinungen, Schweißausbrüche und Muskelschmerzen, auf. Dann kommt es zu Muskelstarre und –krämpfen, von denen zunächst die Kiefer- und Zungenmuskeln betroffen sind. Es entsteht ein durch Krämpfe verursachter grinsender Gesichtsausdruck (Risus sardonicus).

Schließlich erstreckt sich die Muskelstarre auch auf die langen Rücken- und Bauchmuskeln. Sie beginnt am Kopf und Nacken und kann sich über den ganzen Körper ausbreiten. Es folgen sehr schmerzhafte Krämpfe, Atem- und Schluckbeschwerden sind möglich. Die Krämpfe dauern nur 1 – 2 Minuten und werden durch geringe äußere Reize (mechanisch, akustisch, optisch) ausgelöst. Zu den Komplikationen bei Tetanus zählen Frakturen der Wirbel und der langen Knochen, Ersticken durch Muskelschwäche oder Krämpfe und Lungenentzündung.

Wie kann der Erkrankung vorgebeugt werden?

Da die Bakterien nur in sauerstofffreier Atmosphäre wachsen, müssen alle Wunden und Überlappungen sorgfältig gereinigt werden, eventuell muss die Eintrittspforte sogar chirurgisch saniert werden. Nach einer Hautverletzung kann immer noch eine Impfprophylaxe durchgeführt werden. Dabei wird sowohl passiv als auch aktiv immunisiert. Die verabreichte Injektion enthält sowohl menschliche Antikörper gegen den Tetanuserreger als auch den abgetöteten Keim. Weitere Impfungen im Abstand von 4 Wochen und einem Jahr sind zum Aufbau eines aktiven Schutzes gegen Tetanus anzuraten. Natürlich sollte man sich schon impfen lassen, bevor es zu Verletzungen kommt. Die STIKO (Ständige Impfkommision) empfiehlt daher die aktive Impfung bei Säuglingen nach Vollendung des 2. Lebensmonats. Ein wirksamer Schutz ist erst nach drei Impfungen gegeben. Der Impfstoff ist bei Kindern meist ein Kombinationsimpfstoff gegen Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten und Haemophilus influenzae b. Der Impfschutz hält für ungefähr 10 Jahre. Es erfolgt dann nur eine einmalige Auffrischung.

Wie wird Tetanus behandelt?

Da es gegen das bereits wirksame Tetanustoxin keine Therapie gibt, orientiert sich die Behandlung an den Symptomen. Die Wunde wird steril versorgt, eventuell abgestorbenes Gewebe entfernt. Gegen Sekundärinfektionen helfen Antibiotika. Das Immunsystem des Betroffenen wird gestärkt, damit der Körper eigene Antikörper bilden kann. Zur Entspannung der Muskeln tragen Muskelrelaxanzien bei, Beruhigungsmittel können gegeben werden. Die Patienten kommen in einen dunklen und ruhigen Raum. Eventuell ist künstliche Beatmung nötig.Ohne intensive ärztliche Behandlung sterben 30 bis 40 Prozent der Erkrankten.