Q-Fieber – Ursache Therapie Diagnose

         

Q-Fieber (engl. Q(ery) fever) Q-Fieber ist eine weltweit verbreitete bakterielle Infektionskrankheit. Die Erkrankung wird auch als Balkan-Grippe, Euboea-Fieber oder Krim-Fieber bezeichnet. Das markanteste Symptom der Erkrankung ist hohes, lang dauerndes Fieber. Die Übertragung erfolgt in der Regel durch Tierkontakt. Ein erhöhtes Erkrankungsrisiko haben Tierärzte, Schlachthofpersonal und Landwirte. Q-Fieber ist laut Infektionsschutzgesetzt eine meldepflichtige Erkrankung.

Wie kann man sich mit Q-Fieber infizieren?

Der Erreger des Q-Fiebers ist das Bakterium Coxiella burnetii, ein weltweit vorkommender Vertreter aus der Familie der Rickettsiaceae. Die Erreger sind gegenüber äußeren Einflüssen sehr widerstandsfähig und bleiben daher sehr lange infektiös. Träger der Bakterien sind Nutztiere, wie Schafe, Rinder, Ziegen und Pferde sowie Wildtiere, wie Rehe und Füchse. Auch bei Haustieren, wie Katzen und Hunden, können die Krankheitserreger vorkommen. Zu einer Übertragung der Krankheitskeime auf den Menschen kommt es in 90% der Fälle durch das Einatmen von kontaminierten Staubpartikeln (getrocknete tierische Ausscheidungen). Eine direkte Übertragung von einem Tier auf den Menschen ist möglich, besonders bei engem Kontakt zu Schafen. Gefährdet sind vor allem Schlachter und Tierärzte, da Coxiella burnetii durch Hautkontakt mit infizierten tierischen Organen übertragen werden kann. Weitere Infektionsquellen können infizierte Rohmilch oder verunreinigter Rohkäse sein. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch findet für gewöhnlich nicht statt. Jedoch ist eine Infektion über Bluttransfusionen oder gespendetes Knochenmark möglich. Eine weitere Gefahr stellen Zecken dar, die zunächst ein infiziertes Tier beißen und dann einen Menschen.

Was sind die Symptome des Q-Fiebers?

Nach einer Inkubationszeit von 9 bis 28 Tagen tritt plötzlich hohes Fieber mit grippeähnlichen Symptomen, wie starken Kopfschmerzen (vor allem hinter den Augen) und Muskelschmerzen (insbesondere an der Rückenmuskulatur), auf. Nach einer Woche kann sich ein trockener Husten entwickeln. Das Fieber kann bis zu drei Wochen anhalten. Es kann zu Komplikationen, wie einer Lungenentzündung oder Leberentzündung, kommen. Selten treten Entzündungen des Knochenmarks und der Venen oder Gehirn- und Gehirnhautentzündungen auf. Nur in Einzellfällen entwickelt sich die chronische Verlaufsform des Q-Fiebers mit einer Entzündung der Herzinnenräume (Endokarditis) und des Herzbeutels (Perikarditis). Q-Fieber führt selten zum Tod. Infektionen ohne die typischen Krankheitszeichen sind möglich.

Wie wird das Q-Fieber diagnostiziert?

Die Diagnose erfolgt aufgrund der Krankheitszeichen und der Tatsache, dass entsprechender Tierkontakt vorlag oder keimbelastete Nahrungsmittel aufgenommen wurden. Der Nachweis des Erregers erfolgt im Labor. Er kann aus Blut, Liquor (Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit), Urin und Gewebe isoliert werden. Antikörper gegen den Erreger können festgestellt werden.

Wie wird das Q-Fieber behandelt?

Die Infektion wird mit Antibiotika behandelt, die für zwei bis drei Wochen eingenommen werden müssen. Zum Einsatz kommen Chinolone, Tetracycline und Makrolid-Antibiotika.

Für besonders gefährdete Berufsgruppen, wie beispielsweise Tierärzte, Labor- und Schlachthofpersonal, steht eine Impfung zur Verfügung. Vorbeugend ist es sinnvoll, die Infektionsquellen zu minimieren. Dies geschieht zum Beispiel durch die Pasteurisierung der Milch und die Einhaltung der mikrobiologischen Arbeitsschutzvorschriften (beispielsweise Tragen von Kitteln auf Schlachthöfen). Beim Umgang mit Kranken sind ebenso besondere Vorsichtsmaßnahmen nötig. Dazu gehören die Desinfektion des Urins und Sputums (= Auswurf oder Bronchialsekret).