Furunkel – Ursache Therapie Diagnose

Furunkel (engl. furuncle)

Ein Furunkel ist eine tiefe, schmerzhafte Entzündung eines Haarfollikels und seines umgebenden Gewebes. Die Auslöser des entzündlichen Prozesses sind Bakterien, vor allem Staphylococcus aureus.

Wie sieht das Furunkel aus?

Furunkel erscheinen als rote, geschwollene Knoten auf der Haut. In ihrem Zentrum ist ein Eiterpfropf. Bei genauer Betrachtung sieht man dort auch meist ein Haar. Sie können bis zu einige Zentimeter groß werden. Der Eiterpfropf kann nach außen durchbrechen und sich spontan entleeren. Die Abheilung erfolgt meist unter Ausbildung einer Narbe. Typischerweise kommen sie im Gesicht, im Nacken, in der Achselhöhle, am Gesäß oder den Oberschenkelinnenseiten vor. Treten die Furunkel wiederholt oder schubweise auf, so spricht man von einer Furunkulose.

Wie erfolgt die Infektion?

Meist durch kleinste Verletzungen der Haut dringen die Erreger entlang des Haarbalgs oder der Schweißdrüsen in die Haut. Staphylokokken verfügen oft über ein sehr reichhaltiges Reservoir an (Exo-)Enzymen (= Biokatalysatoren aus Proteinen), die in der Lage sind Gewebe aufzulockern und die Ausbreitung der Entzündung zu begünstigen. Der natürliche Standort der Bakterien ist der Hals-Nasen-Rachenraum der Patienten. Sie können dort siedeln, ohne zu Erkrankungen zu führen.

Welche Faktoren begünstigen die Infektion?

  • geschwächte Abwehrlage, beispielsweise bei Diabetes mellitus, chronischen Infektions- und Stoffwechselkrankheiten und Immundefekten;
  • andere Hauterkrankungen, wie Ekzeme oder die Grindflechte (Impetigo contagiosa);
  • mechanische Reizungen der Haut (Rasur, scheuernde eng anliegende Kleidung).

Wie werden Furunkel behandelt?

Furunkel werden in den meisten Fällen mit einem Skalpell eröffnet. Der Eiter wird entfernt, es kommt dadurch zur Druckentlastung und die Schmerzen lassen nach. Die Wunde wird mit desinfizierenden Salben behandelt. Eine begleitende Antibiotikatherapie ist in bestimmten Fällen unerlässlich.

Welche Komplikationen können auftreten?

Verschmelzen mehrere Furunkel miteinander, so entstehen Karbunkel. Breiten sich die Bakterien über die Blut- und Lymphbahnen aus, kann eine Blutvergiftung (Sepsis) die Folge sein. Ihre Symptome sind Fieber, Schüttelfrost und Rötung der nahe liegenden Lymphbahnen.

Besonders Furunkel im Bereich des Nackens und des Gesichts (Nase, Oberlippe) sind gefährlich. Über Hautvenen, die mit dem Gehirn in Verbindung stehen, können die Bakterien in das Gehirn gelangen. Dort können sie eine lebensgefährliche Hirnvenenthrombose (Sinusthrombose) oder eine Hirnhautentzündung auslösen. Bei Furunkeln im Gesicht werden daher immer Antibiotika verschrieben.

Auf keinen Fall darf an ihnen herumgedrückt werden!