Keratose – Ursache Therapie Diagnose

         

Keratose, aktinische – Lichtkeratose (Solare Keratose, Senile Keratose) Die aktinische Keratose, die auch Lichtkeratose genannt wird, stellt eine Verhornungsstörung der Haut dar, die durch lang andauernde Sonneneinwirkung ausgelöst wird. Sie zeigt sich in schuppigen, abgeschilferten Hautbereichen, die nicht abheilen und vorzugsweise an sonnenexponierten Körperstellen, wie dem Gesicht, Handrücken, Glatze oder Ohr auftreten. Die Hauterkrankung wird als eine Frühform (Carcinoma in situ) eines bestimmten Typs des weißen Hautkrebses, dem Spinaliom, angesehen.

Vor allem hellhäutige Menschen, die intensiver UV-Strahlung ausgesetzt sind, haben ein erhöhtes Risiko, zu erkranken. Bereits ab dem 30. Lebensjahr sind diese Hautveränderungen zu beobachten. Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen.

Ursachen

Der Körper verfügt über zelluläre, enzymatisch gesteuerte Reparaturmechanismen, die UV-Schäden in den Hautzellen entgegenwirken. Ist dieses „Reparatursystem“ „überlastet“, so können sich die Hautschäden entwickeln. Im Fall der aktinischen Keratose verändern und vermehren sich die genannten Keratinozyten, bestimmte Hautzellen der Oberhaut (Epidermis), in krankhafter Weise.

Symptome

Die charakteristischen rauen, etwa einen halben bis einen Zentimeter großen Hautveränderungen finden sich vor allem auf den Sonnenterrassen des Körpers, also auf der Nase, Stirn, Glatze, dem Ohr und den Handrücken. Die Erhebungen sehen rot-bräunlich aus, schuppen leicht und fühlen sich oft hart an. Später ist die Färbung der Hautveränderungen grau-braun. Die umgebende Haut erscheint oft dünn. Die Hautveränderungen treten selten einzeln auf, vielmehr finden sich mehrere in einem Hautareal oder sie sind großflächig verteilt.

Diagnose

Allein per Augenschein kann der Hautarzt feststellen, ob es sich um eine Lichtkeratose handelt oder nicht. Noch bevor die aktinische Keratose vollständig sichtbar wird, kann man die Hautveränderungen selbst anhand der rauen Oberfläche des betroffenen Bereichs erspüren. Um die Diagnose abzusichern und das Stadium der tumorösen Veränderungen zu bestimmen, wird Gewebe entnommen (Biopsie) und feingeweblich untersucht.

Therapie

Meist werden die Hautveränderungen mit einem scharfen Löffel chirurgisch abgetragen. Weitere Entfernungsmethoden stellen das Vereisen (Kryotherapie) oder das Verdampfen mit einem Kohlendioxid-Laser dar. Auch ein chemisches Peeling mit Chemotherapeutika, wie 5-Fluorouracil, ist möglich. Eine relativ neue Therapie stellt die sogenannte Photodynamische Therapie dar, die zu guten kosmetischen Ergebnissen führt.

Verlauf

In bis zu 16 Prozent der Erkrankungsfälle entwickelt sich aus der aktinischen Keratose innerhalb eines Zeitraums von zehn Jahren ein Spinaliom. Dieser Tumor ist in der Lage in tiefere Hautschichten einzuwachsen und Metastasen auszubilden. Mit einer rechtzeitigen Behandlung durch einen Hautarzt kann diese lebensgefährliche Komplikation vermieden werden.

Vorbeugung

Der lebenslange, verantwortungsbewusste Umgang mit Sonnenbestrahlung stellt die beste Vorbeugung dar. Gute Sonnenschutzmittel und bedeckende Kleidung (Sonnenhut) sollten selbstverständlich sein.

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 20.06.2008