HbA1c Wert – Diabetes

Nicht nur aktuelle Messungen des Blutzuckerwertes sind von Interesse, um die Stoffwechseleinstellung eines Diabetikers zu beurteilen. Für den Arzt und Patienten ist es im Rahmen einer Therapie ebenso wichtig, wie gut der Blutzuckerspiegel über einen längeren Zeitraum (mehrere Wochen) eingestellt war. Der so genannte HbA1c-Wert gibt darüber Auskunft. Der rote Blutfarbstoff in den Erythrozyten (= rote Blutkörperchen), das Hämoglobin (abgekürzt: Hb), liegt in verschiedenen Formen vor. Es sind dies: HbA1, HbA2 und HbF. Den größten Anteil (96%) macht das HbA1 aus.

Für eine langfristige Stoffwechselkontrolle macht man sich den Umstand zu nutze, dass die Glukose und der rote Farbstoff der Blutköperchen HbA1, eine irreversible Verbindung eingehen, das so genannte HbA1c. Diese Verbindung ist in einem Bluttest nachweisbar. Es geht jedoch nur Glukose, die nicht vom Körper verstoffwechselt wurde, mit dem roten Blutfarbstoff eine bleibende Verbindung ein. Die Verzuckerung besteht so lange, wie das rote Blutkörperchen lebt, also ungefähr 120 Tage (circa 8 bis 12 Wochen).

Der HbA1c-Wert oder das glykierte (=verzuckerte) Hämoglobin entsteht langsam und stellt das so genannte Blutzuckergedächtnis dar. Sein Wert liegt umso höher, je höher der Blutglukosespiegel in den letzen Wochen war. Die Untersuchung des glykierten Hämoglobins macht es demzufolge – unabhängig von kurzfristigen Blutzuckerspiegelschwankungen – möglich, den durchschnittlichen Blutzuckerspiegel während der letzen Wochen darzustellen.

Der HbA1c-Wert lässt somit auch Rückschlüsse über den Erfolg einer Diabetestherapie zu. Versteckte Blutzuckererhöhungen, die zum Beispiel nach dem Essen auftreten und Routinemessungen entgehen, können so aufgedeckt werden. Zur Durchführung des Tests muss dem Patienten Blut (ungefähr fünf Milliliter) abgenommen werden. Der Test sollt einmal pro Quartal gemessen werden, auch wenn der Diabetes ohne Medikamente behandelt wird.

Bei der Bewertung der Messergebnisse gilt folgendes:

Menschen mit einem HbA1c zwischen 3 und 6 Prozent haben keinen Diabetes oder sind besonders gut eingestellte Diabetiker. Der Prozentwert steht dabei für den Anteil des verzuckerten Hämoglobins am gesamten Hämoglobin. Therapieziel bei Diabetikern ist normalerweise die Einstellung des HbA1c-Wertes auf unter 6,5%. Bei diesen niedrigen Werten können diabetesbedingte Folgeerkrankungen vermieden werden. Wenn der HbA1c-Wert über 7,0 Prozent liegt, sollte der Behandlungsweg oder die gewohnte Dosierung überprüft und eventuell verändert werden. Wenn das verzuckerte Hämoglobin über 10 Prozent liegt, handelt es sich um einen sehr schlecht eingestellten Diabetes mellitus.